Du kennst mich

Mein Lebenston wird schon sehr bald verklingen.
In hundert Jahren weiß kein Mensch von mir.
Bis dahin will ich dir zum Lobe singen.
Bis dahin bringe ich mein Loblied dir.

Ich leb und liebe, doch du setzt den Rahmen.
Ich hoff und singe, bete ohne Ruhn. 
Doch einmal ist‘s genug, ich spreche „Amen“
und leg in deine Hände all mein Tun.

Emanuel Vogt: Meditation für Flöte und Orgel (1986)

Diese kleine Oster-Meditation hat mein damaliger Stadtkantor Emanuel Vogt für mich geschrieben. Es war die erste eine kleinen Reihe von Meditationen, die wir ab 1986 gelegentlich in Gottesdiensten spielten, und sie klingt mir heute noch im Ohr.

Sie lag 30 Jahre in unsortierten Notenstapeln, bis ich sie zum "Ohrenschmaus" anlässlich der Vesperkirche Schweinfurt wieder hervorgeholt und zusammen mit KMD Andrea Balzer zum ersten Mal wieder aufgeführt habe.

Weihnachten

Weihnachten
so oft gehört,
so oft gesehn.
Alle Jahre wieder.
Berührt es mich noch?
Ist heute noch „Heilige Nacht“ – bei mir?

Texte vom Oberndorfer Karfreitag 2017

Unser Weg: Allein, in Schuld

Klage und Kyrie: Improperien – dazwischen „erhöre uns Herr“
Improperien I

Menschen stehen unter dem Kreuz. Gott fragt: Was habe ich dir getan, dass du gegen mich handelst?
So spricht er zu uns durch den Propheten Micha:
Was habe ich dir getan, mein Volk, und womit habe ich dich beschwert? Das sage mir!

Ich habe gelacht. Doch es war nicht lustig.

Vor kurzem in unserem Lieblingsland Niederlande. Wir fahren mit dem Bus durch Groningen und Google Maps zeigt mir ein paar wirklich lustige Straßennamen: Eine „Illegalitätsstraße“ und eine „Sabotagestraße“. Schnell mache ich einen Screenshot und twittere ihn, zeige es meiner Tochter, wir lachen über die humorvollen Niederländer.

am Boden

und ich stand mit beiden Füßen
schwer am Boden
mitten im ehernen See des Lebens
angefüllt bis an den Rand
mit Leid und
Hass und
Krankheit und
Terminen und
Plänen.

Und ich sah
aufsteigen den Engel
des Herrn

leicht und
strahlend und
vollkommen und
so fröhlich,
fröhlich und vergnügt

Und ich zürnte dem Engel
und sprach:
Siehst du nicht
mein schweres Schicksal
Siehst du nicht
diese ganze Welt
ehern und schwer am Boden?

Suche

im Nebel der neusten Nachrichten
suche ich
finde nicht

Zwischen Twitter, Tatort, Tagesschau
suche ich
finde nicht

in Wortwolken voll Widerwärtigkeit im Web
suche ich
finde nicht

Lebenslasten, Leid, Lieblosigkeit
suche nicht
finde ich

Gott, den Gütigen, Gerechten
suche ich
finde nicht

Wo?

 

 

Aus den "Klängen in der Nacht" am 17.3.2017

Hexenglaube bei Martin Luther

aus aktuellem Anlass stelle ich meine alte Proseminararbeit hier unbearbeitet online. Leider war es mir nicht möglich, die zahlreichen Anmerkungen hier zu übernehmen.

Proseminararbeit
Hexenglaube bei Martin Luther.
Luthers Predigt über Ex 22,18 aus dem Jahre 1526.

angefertigt für das Proseminar "Hexenglaube und Hexenverfolgungen der frühen Neuzeit"
bei Petra Seegets-Päge im WiSe 1991/92

Abgabe: 4. September 1992