Das Licht

Und es geschah,

mitten im Bombenhagel

mitten im tiefsten Hunger

mitten in den zerbombten Straßen

da riss der Himmel auf

und die blutrote Sonne überstrich

mit ihren Strahlen

den kalten Beton

die toten Leiber

die Bomben, die Ruinen, die Gräber.

Blutrot lichtvoll tönte die Stimme:

Fürchte dich nicht!

 

An manchen Tagen

An manchen Tagen
in manchen Nächten
wenn die Bomben fallen
und die Tränen

An manchen Tagen
in manchen Nächten
dringt aus dem Bunker meiner Seele
kein Laut.

An manchen Tagen
in manchen Nächten
wenn die Menschen ertrinken
und die Hoffnung

An manchen Tagen
in manchen Nächten
ist der Bunker meiner Seele
fest zugebaut.

Dunkel und Licht

Im Dunkel

Am achten Tag
als Gott
einen Moment
wegsah
sammelten sie sich.

Die Verfolgten.
Die Unterdrückten.
Die Ausgebombten.
Die Verhungerten.
Die Gefolterten.
Die Kinder ohne Zukunft.
Die Ertrunkenen.
Die Verzweifelten.

Hoffnung erstarb.
Alles umsonst.
Keine Zukunft,
keine Gegenwart.
Keine Vergangenheit.

Nicht für sie.

Nur Nichts

Nur Dunkel.

Nur Tod.

Und es ward Nacht.

Riss in der Zeit

„Es ist vollbracht!“
So sprach er.

Und die Zeit selbst
riss entwei
für einen Moment
für alle Ewigkeit

und durch den Riss
quollen sie
aus allen Zeiten
aus aller Welt

die Fliehenden
die Hungernden
die Untergegangenen
die Gefolterten

die Ausgemergelten
in den Konzentrationslagern
die Ausgebeuteten
die Erniedrigten

zu ihm schrien sie
und wurden errettet.
Sie hofften auf ihn
und wurden nicht zuschanden.

Evolution

Und Eva reichte den Apfel
und Adam nahm
und aß
und sie erkannten die Wahrheit
und es ward dunkel
und siehe: es war sehr schlecht.

Und Adam und Eva suchten
ihr karges Leben zu verbessern

sie bauten und machten untertan
sie hauten um und verbrannten
sie züchteten und schlachteten

sie bauten Karren und Leitern und Äxte und Pflüge und Türme und Städte und Kutschen und Fabriken und Eisenbahnen und Autos und Kühlschränke und Flugzeuge und Bomben und Computer und Plastikberge und – siehe, es war sehr schlecht.