Ich habe gelacht. Doch es war nicht lustig.

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Vor kurzem in unserem Lieblingsland Niederlande. Wir fahren mit dem Bus durch Groningen und Google Maps zeigt mir ein paar wirklich lustige Straßennamen: Eine „Illegalitätsstraße“ und eine „Sabotagestraße“. Schnell mache ich einen Screenshot und twittere ihn, zeige es meiner Tochter, wir lachen über die humorvollen Niederländer.

Erst später hatte ich Zeit, auch die nächste Straße zu übersetzen. Verzetstrijder war mir nicht bekannt, auch gijzelaar erkannte ich nicht. Dabei wären das die wichtigsten Hinweise gewesen auf den sehr ernsten Hintergrund dieser Straßennamen. Das sind nämlich die Freiheitskämpferstraße und die Geiselstraße. Das ganze Viertel hat Straßennamen, die sich auf den zweiten Weltkrieg und den Widerstand gegen das Deutsche Reich beziehen. Nein, daran ist nichts zu lachen. Schon gar nicht für einen Deutschen in den Niederlanden.

Im Nachhinein schäme ich mich für mein Verhalten in diesem Bus – doch ich konnte es in diesem Moment nicht besser wissen. Ich hoffe sehr, dass es keinem Niederländer aufgefallen ist. Verzeiht, liebe Niederländer. Hut ab für diese Form der Erinnerungskultur im Alltag, die sich täglich in Briefköpfen, Paketaufklebern und allen möglichen Momenten zeigt.