Der Techno-Mond (Perry Rhodan 2700)
Ich liebe Science Fiction. Das sagte ich, glaube ich, schon einmal. Seit etlichen Jahren, genauer gesagt seit Band 2100, lese ich nun auch eines der größten zusammenhängenden literarischen Werke der Welt. Die anfangs sehr verlachte Romanheftserie Perry Rhodan, die nach 52 Jahren wöchentlichen Erscheinens nun bei der erstaunlichen Zahl von 2700 Heften angelangt ist. Praktisch seit Anfang hat es sich eingebürgert, dass mit den 00-er Heften ein neuer Handlungsstrang beginnt, ein so genannter Zyklus. Das macht es Quereinsteigern zu diesem Zeitpunkt besonders leicht, in die Handlung hineinzukommen.
Band 2700 nun wurde noch dazu von einem der richtig „Großen“ geschrieben: Andreas Eschbach hatte ein Autoren-Gastspiel im Perry-Rhodan-Universum.
Nachdem ich nach nunmehr schon 600 Heften zuletzt doch etwas Ermüdungserscheinungen gezeigt hatte – gegen Ende des 2600er-Zyklus wurde es mir teilweise ein wenig zu abgefahren – wollte ich diesen Band doch unbedingt noch lesen, um zu wissen, wo die Reise hingeht.
Ehrlich gesagt: Ich weiß nicht ganz, was ich von diesem Band halten soll. Er ist gut geschrieben, das auf jeden Fall. Es macht Spaß, den verschiedenen Personen zu folgen, sie durch die Geschichte zu begleiten. Eschbach eben. Aber er plätschert alles ohne allzu große Höhepunkte vor sich hin. Im Gegenteil: Der „große Knall“, mit dem man den Zyklus auch hätte eröffnen können, wird nur in der Retrospektive beschrieben (inhaltlich möchte ich ja jetzt nichts verraten, für die, die das Heft vielleicht noch lesen wollen). Andererseits werden aber dann doch auch wieder einige Fragen aufgeworfen, die mich neugierig machen auf das, was kommt.
Schön finde ich, wie der neue Start der Geschichte verknüpft wird mit Perry Rhodans erstem Start zum Mond, damals vor 52 Jahren, äh, vor ungefähr 3000 Jahren Handlungszeit. (Wer sich mit Perry Rhodan nicht so auskennt: Dieser hat von einer Superintelligenz namens ES einen Zellaktivator erhalten, der ihn „relativ unsterblich“ macht: Krankheiten, auch Gifte, können ihm nichts anhaben. Durch einen Unfall oder Mord beispielsweise kann er aber durchaus noch ums Leben kommen. Wird er aber nicht, sonst ist ja die Serie zu Ende.)
Ein bisschen kam mir der Band vor wie diese manchmal ellenlangen Vorworte in Büchern. Man liest und liest und liest und fragt sich: Wann geht's denn endlich richtig los? Aber trotzdem steht manches drin, was irgendwie wichtig werden könnte.
Mich hat dieses Heft jedenfalls dazu verleitet, weiter bei Perry Rhodan dabei zu sein.
Für alle, die jetzt mit etwas Verspätung einsteigen, gibt es diesmal versuchsweise auch „Perry Rhodan kompakt“, nur als E-Book: Die Hefte 2700 bis 2703 in einem Band, plus jeweils noch eine begleitende Kurzgeschichte von jedem der vier Autoren dazu, die nur in diesem Buch enthalten ist. Wie ich sehe, ist diese Ausgabe gerade auf meinem Kindle gelandet. Also Ruhe jetzt, ich muss lesen!
Buchinformationen
Andreas Eschbach: Perry Rhodan 2700: Der Techno-Mond (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal" (Perry Rhodan-Erstauflage) € 1,49
Bezug des gedruckten Heftes über den Zeitschriftenhandel oder http://www.perry-rhodan.net/home.html
ungekürztes Hörbuch für 7,95 € bei Audible.de