Trilogie: Die Gilde der schwarzen Magier
In Imardin, der Hauptstadt von Kyralia, leben die Menschen in einem typischen feudalen System: Wenige Mächtige haben das Sagen und das Geld, viele leben in den Armenvierteln am Rand der Stadt.
Manche Menschen in diesem Land haben eine besondere Begabung: Sie entdecken in sich eine magische Kraft. Doch nur die Kinder – hauptsächlich die Jungen – der Oberschicht werden in der Magiergilde zu echten Magiern ausgebildet. Bis zu dem Tag, an dem die Gilde die starke magische Kraft von Sonea entdeckt, einem Mädchen aus den Armenvierteln.
Sonea wird letztlich in die Gilde aufgenommen und kämpft sich trotz ihrer Sonderrolle durch. Von vielen wird sie verachtet, verspottet und ausgegrenzt. Gleichzeitig ist sie eine der ganz wenigen, die von dem unheimlichen Geheimnis des Hohen Lords wissen.
Als das Land Kyralia von hundertfach stärkeren Magiern aus dem seit Jahrhunderten verfeindeten Nachbarland Sachaka angegriffen wird, kommt Sonea eine ganz besondere Rolle bei der Verteidigung des eigenen Landes zu. Nach diesem Kampf wird die Gilde der Magier nie wieder dieselbe sein …
Man könnte sagen: Eine ganz normale Fantasygeschichte, ziemlich normal das alles. Und doch: Trudi Canavan baut ihre Trilogie spannend auf. Die Personen sind stimmig, viele Kleinigkeiten sind gut durchdacht. Gleichzeitig bleibt immer eine Spannung, insbesondere um den Hohen Lord: Ist er der „Böse“ oder der „Gute“?
Kampfhandlungen zwischen Magiern sind eigentlich ein wenig langweilig, denn es geht letzten Endes darum, wer mehr magische Energie „getankt“ hat. Da das aber vor allem für die „bösen“ Magier aus Sachaka zutrifft, die sich von Sklaven zusätzliche Energie geben lassen, ist es dann doch sehr spannend mitzuverfolgen, wie sich die Gilde ihrer erwehrt.
Durch ein Missverständnis habe ich nun mit dem zweiten Buch der Trilogie angefangen zu lesen. Es beinhaltete immer wieder Rückblenden auf den ersten Band, so dass ich mich zwar über den Kunstgriff wunderte, eine Vorgeschichte in solchen Rückblenden zu erzählen, aber erst beim Versuch, den meiner Meinung nach zweiten Band zu bestellen, merkte, dass ich mitten in der Geschichte angefangen hatte. Man kann also durchaus auch einzelne Bände lesen, aber empfehlenswert ist sicher, mit Band 1 anzufangen (den ich im Nachhinein dann nicht mehr gelesen habe, aber meine Frau bestätigt, dass er auch gut ist.)
Die Gilde der schwarzen Magier ist gute, spannende Fantasy-Unterhaltung. Es ist Frauen-Emanzipation und ein wenig am Rande auch Kampf für die Anerkennung von Homosexuellen. Es geht um Macht, Missbrauch von Macht und die Frage, ob der Zweck alle Mittel heiligt. Es geht um Sklaverei und Freiheit. Es geht um gleiche Rechte für alle Menschen.
Es hat Spaß gemacht, diese Bücher zu lesen. Irritiert war ich höchstens noch, wie oft Leute in diesen Büchern kichern oder scharf die Luft einziehen. Kichern vor allem mitten in ernsten Gesprächen, wo es mich in der Tat etwas verwirrte. Aber das sind Kleinigkeiten. Ich habe diese Bücher sehr gern gelesen, zumindest die zwei Drittel, die ich tatsächlich gelesen habe. Vielleicht nehme ich mir irgendwann auch noch die Folge-Trilogie „Sonea“ vor, aber jetzt möchte ich erst mal wieder was anderes lesen. Vier Kuschelpunkte.
Buchinformationen
Canavan, Trudi; Link, Michaela (Übersetzerin): Die Rebellin. Die Gilde der Schwarzen Magier 01. Taschenbuch, 543 Seiten, Blanvalet Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-4422-4394-5, Originaltitel: Black Magician 1: The Magician's Guild. 9,95 € / E-Book 5,99 €
Canavan, Trudi; Link, Michaela (Übersetzerin): Die Novizin. Die Gilde der Schwarzen Magier 02. Taschenbuch, 605 Seiten, Blanvalet Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-4422-4395-2, Originaltitel: Black Magician 2: The Novice. 9,95 € / E-Book 8,99 €
Canavan, Trudi; Link, Michaela (Übersetzerin): Gilde der schwarzen Magier, Band 3: Die Meisterin. Taschenbuch, 700 Seiten, Blanvalet Taschenbuch Verlag ISBN 978-3-4422-4396-9. Originaltitel: Black Magician 3: The High Lord. 9,95 € / E-Book 8,99 €